Der Transport von Gut und Mensch mit der Eisenbahn hat sie bis heute zu einem fortschrittlichen und auch umweltbewussten Verkehrsmittel gemacht. Dementsprechend war auch das Schwingungsniveau der Fahrzeuge nicht nur ein Thema der Fahrsicherheit, sondern auch der Ladegutsicherung und des Fahrkomforts. Letzterer wurde zuerst im Rahmen von Untersuchungen einer Arbeitsgruppe des Forschungsinstituts ORE des internationalen Eisenbahnverbandes UIC auf der Basis der ISO 2631 bewertet und in einem UIC-Merkblatt 513 zur Anwendung veröffentlicht. Neben nationalen Untersuchungen liegt eine europäische Norm, die EN 12299 seit 2009 vor, die aktuell neu überarbeitet wurde. Diese Standards waren bzw. sind nachzuweisender Bestandteil von Lasten- und Pflichtenheften bei der Ausschreibung neuer Schienenfahrzeuge und bilden die Grundlage bei der Nachweisführung u.a. in Form von Prüfungen auf der Strecke. Weiterhin werden auch für die Schwingungsbewertung am Arbeitsplatz speziell des Lokführers im Führerstand stichprobenartig Untersuchungen durchgeführt, die eine Aussage zur Belastung dieser Tätigkeitsgruppe Aussagen liefert. Anhand von Beispielen kann gezeigt werden, welche Verfahren speziell zur Anwendung kamen bzw. kommen und welches Beschleunigungsniveau und welchen Komfortwert unterschiedliche Schienenfahrzeuge (Regional- und Hochgeschwindigkeitszug oder Instandhaltungsfahrzeug) haben. Weitere Beispiele sollen die Problematik von Resonanzerscheinungen, die bei entsprechender Anregung des Fahrzeuglaufes im Gleis entstehen, aufzeigen und beschreiben die möglichen und umgesetzten Lösungen.
Session
Humanschwingungen und Fahrkomfort in der Schienenfahrzeugtechnik
Topic: Fahrkomfort, Verfügbarkeit
Speaker:
Thomas Kolbe