Session

Anlagenmanagement von Weichen: Detailbewertung und Systemverständnis

Topic: Komponentenübergreifende Zustandsbeschreibung
Speaker: Markus Loidolt

Abstract

Weichen sind ein wesentlicher Bestandteil der Eisenbahninfrastruktur, sowohl sicherheitskritisch als auch teuer. Das Anlagenmanagement zielt darauf ab, die Lebenszykluskosten von Weichen zu minimieren und gleichzeitig eine hohe Sicherheit und Verfügbarkeit zu gewährleisten. Zwei Ansätze sind hierfür besonders vielversprechend: 1) Die Verbesserung der Qualität von Weichen durch innovative Komponenten unter Berücksichtigung deren Wechselwirkungen und 2) die Optimierung des Instandhaltungs- und Erneuerungsregimes. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf Letzteres. Es werden bereits vorhandene Messdaten des Gleismesswagens EM250 aufgegriffen und weichenspezifische Qualitätskennwerte entwickelt. Mit Hilfe von deskriptiven Modellen kann der Zustand einzelner Weichenkomponenten bewertet und notwendige Instandhaltungsmaßnahmen abgeleitet werden. Hierfür sind mehrere Qualitätskennwerte notwendig, die zur einfachen Interpretation auf Datenblättern zusammengefasst werden. Diese Datenblätter können dem Fahrwegverantwortlichen zur Verfügung gestellt werden und gleichzeitig als Basis für Prognosemodelle Anwendung finden. Ein Verständnis über das Qualitätsverhalten einer Weiche lässt sich in vielen Fällen nur durch die gemeinsame Betrachtung aller Datenblätter in Kombination mit Anlagendaten aufbauen. Bei mangelhaftem Qualitätsverhalten ist es ratsam, zwischen dem Symptom (meist Gleislagefehler) und der Problemursache (meist verschlissener Schotter oder Unebenheiten in der Schienenoberfläche) zu unterscheiden. Diese Differenzierung führt zu fundierteren Instandhaltungsentscheidungen und in letzter Konsequenz zu einem wirtschaftlichen Vorteil für den Infrastrukturbetreiber.

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