Das Ziel der ÖBB bis 2040 die Kapazität zu verdoppeln zeigt die positive Entwicklung dieses Verkehrssystems stellt aber gleichzeitig eine große Herausforderung dar. Mehr Verkehr bedeutet mehr Verschleiß und damit mehr Instandhaltungsbedarf bei tendenziell kürzeren Nutzungsdauern. Dem steigenden Bedarf an Gleissperren kann jedoch kaum entsprochen werden, diese Zeiten sind für die zusätzlichen Züge erforderlich. Die Möglichkeiten aus diesem Teufelskreis auszubrechen sind einerseits Innovationen in Richtung eines noch nachhaltigeren Fahrwegs, andererseits ist das Instandhaltungsmanagement in Richtung prädiktiver Instandhaltung und schlussendlich zu einem operativen Anlagenmanagement (Life Cycle Management) weiter zu entwickeln.
Prädiktive Instandhaltung erfordert Prognosen des Gleis- und Komponentenverhaltens um zum richtigen Zeitpunkt eingreifen zu können. Life Cycle Management muss zudem die wirtschaftliche Nutzungsdauer identifizieren, um die existenten Anlagen optimal zu nutzen.
Bei der ÖBB-Infrastruktur AG ist die prädiktive Instandhaltung bereits in Umsetzung, ebenso wird im Rahmen der Projektbewertung die wirtschaftliche Nutzungsdauer mittels Annuitätenmonitoring bestimmt. Im Rahmen der Präsentation wird der Stand der prädiktiven Instandhaltung bei der ÖBB Infrastruktur vorgestellt. Die Projektbewertung im Rahmen der operativen Maßnahmenplanung wird vom Anlagentechniker mit Unterstützung des neuen innovativen Planungswerkzeugs LCM:assistent durchgeführt. Die Verknüpfung von prädiktiver Instandhaltung und der Maßnahmenbewertung wird an Hand eines Beispiels dargestellt. Im Rahmen eines Ausblicks wird auf künftige Optimierungsschritte hingewiesen, die diese Betrachtung um ökologische Aspekte und die Fahrzeug-Fahrweg-Wechselwirkung erweitern. Dadurch erwarten sich die ÖBB noch effektivere und effizientere Möglichkeiten die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen.