Aufgrund hoher Kosten sowie wartungs- und inspektionsintensiver Komponenten muss Weichen eine erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Aus netzweiten Überlegungen und Analysen heraus sind bereits Methoden entwickelt worden, um den Lebenszyklus von Weichen beschreibbar zu machen. Gegenständlich gilt es diese Methoden zu adaptieren, um Aussagen über verschiedenste Weichen unter deren ortsspezifischen Randbedingungen treffen zu können. Dazu wurden verschiedenste Daten für ein deskriptives Modell zur Beschreibung des Weichenverhaltens validiert. Die Messdaten des Gleismesswagens EM250 der ÖBB Infrastruktur AG wurden als Grundlage für optimal erachtet, auch wenn ein vorlaufender Prozess notwendig ist, um diese Daten für die Analyse von Weichen aufzubereiten. Auf Basis dieser adaptierten Daten können verschiedenste Analysen für Weichen erstellt werden, die es erlauben, das Verhalten von Weichen zu beschreiben und funktionales Wissen daraus zu generieren. Die grundsätzliche Frage über die Ausbildung bzw. die Lokalisierung von kritischen Bereichen der Gleislage lassen sich, basierend auf dieser Datengrundlage, ebenso beantworten, wie die Beschreibung der Wirkung von durchgeführten Stopfeinsätzen. Unter Zuhilfenahme mathematischer Modelle lassen sich aus den Längshöhenmessungen Indikatoren über den Zustand des Schotters in Weichen berechnen, womit in einem weiteren Schritt die Notwendigkeit einer Schotterbettreinigung quantifiziert werden kann.
Session
Lebenszyklusbetrachtungen für Weichen – Von Messdaten zum Anlagenzustand
Topic: Die Weiche in Forschung und Entwicklung
Speaker:
Michael Fellinger