Lebenszyklusanalysen von Weichen zeigen auf Basis der Länge des durchgehenden Strangs zumindest die 10-fachen Kosten im Vergleich zum Gleis – und das bereits für Weichen in Geraden. Andererseits ist die Kostenverteilung der von Gleisen sehr ähnlich. Die grundlegenden Ideen zur Optimierung sollten daher übertragbar sein. Trotz der hohen Kosten von Weichen ist die Prognose des Weichenverhaltens jedoch noch nicht vollumfänglich gegeben. Dies liegt einerseits an den zur Verfügung stehenden Daten. Zudem ist die technische Nutzungsdauer zu hinterfragen, da die wesentlichen Komponenten getauscht werden können. Zwar sind die Hauptursachen für Neulagen im Schotter bzw. bei Holzschwellen lokalisiert, dennoch gewinnt die wirtschaftliche Nutzungsdauer an Bedeutung und damit der Instandhaltungsbedarf der Einzelkomponenten. Die Prognose muss daher verstärkt auf Komponentenverhalten abzielen, ohne jedoch die Wechselwirkungen zu vernachlässigen. Die grundlegenden Überlegungen zu Prognosen des Gleisverhaltens sind auf die Weiche übertragbar, allerdings mit den zusätzlichen Herausforderungen der begrenzten Länge, der sich ändernden Steifigkeiten und damit wesentlich erhöhten Anforderungen an die Positionierungsgenauigkeit. Erst dies erlaubt die Bildung von Zeitreihen und damit das Identifizieren von Trends, der Grundlage jeder Prognose.
Session
Weichen als spezifische Herausforderungen im Asset Management
Topic: Die Weiche als Herausforderung
Speaker:
Stefan Marschnig