Mithilfe der stationären ARGOS-Messanlage, die 2019 zu Testzwecken in Betrieb genommen wurde, können Schienenfahrzeugräder mit Radformfehler im Regelbetrieb achsgenau gemessen und rasch herausgefiltert werden. Darüber hinaus unterscheidet die Messanlage zwischen unterschiedlichen Radformfehlern, wie Polygonisierungen, Flachstellen, Exzentrizitäten etc. und priorisiert diese nach Höhe des Schadensbildes. Die ARGOS-Messanlage ermöglicht somit ein permanentes Emissionsmonitoring inkl. Schadensdetektion der verkehrenden Züge. Um dies zu gewährleisten, wurde eine Fahrzeugerkennung mittels passiven RFID-Transponder realisiert.
Zudem wurde im Testzeitraum mithilfe dieser Anlage eine Erdungskontaktfehlererkennung am Zug (Pulsdetektion) geschaffen. Durch dieses sicherheitsrelevante Tool war es möglich, Erdungskontaktfehler am Zug zu lokalisieren, grafisch in ein Webinterface darzustellen und dadurch Arbeitsabläufe bei der Wartung zu optimieren. Als weiteres Ziel kann der Verschnitt der ARGOS Längsprofilmessanlage mit der Querprofilmessanlagen genannt werden, was die Grundlage für eine anlassbezogene automatisierte Räderwartung bildet. Aufbauend auf den Daten von Längs- und Querprofil der Räder erfolgt eine effizientere Auslastung der Drehbank, eine Erhöhung der Zugverfügbarkeit sowie der Laufleistung der Räder, da Schäden im Frühstadium von den Messanlagen erfasst werden können.
Durch den verbesserten Radzustand wird ein präventives Schall- /Erschütterungs-beschwerdemanagement realisiert und der Schienenzustand dauerhaft verbessert.
Da sämtliche Züge mit Stromschiene über diese Messanlage geschickt werden, kann so das gesamte Stromschienen-U-Bahn-Netz abgedeckt werden.
Autoren: DI Thomas Hauser, Klark Melek, Valentin Schreiner, DI Dr. Erwin Quintus – Wiener Linien