Ziel des Anlagenmanagements der Eisenbahninfrastruktur ist eine sichere, verfügbare und wirtschaftliche Infrastruktur. Dabei wurden in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Optimierungspotenziale umgesetzt. Der Fokus lag dabei häufig auf der Optimierung von Symptombehandlungen. So löst beispielsweise die Überschreitung von Grenzwerten der mittelwelligen Gleislage die Instandhaltungsmaßnahme „Stopfen“ aus. Die Ursache für eine rasche Verschlechterung der Gleislage ist jedoch häufig in einem nicht tragfähigen Unterbau („langwelliger Effekt“) oder in einem erhöhten Lasteintrag durch Unebenheiten der Schienenoberfläche („kurzwelliger Effekt“) zu finden. Können diese Ursachen durch die Integration weiterer Datenquellen oder Auswertewerkzeuge identifiziert und in den Entscheidungsprozess integriert werden, ergeben sich nachhaltigere Maßnahmen. Im Falle von kurzwelligen Effekten kann durch deren proaktive Beseitigung der Lasteintrag reduziert werden, bevor der Fahrweg geschädigt wird. Dadurch können teurere Instandhaltungsmaßnahmen wie mehrfaches Stopfen oder eine Schotterbettreinigung vermieden und die Lebensdauer des Gleises erhöht werden. Das Ergebnis sind reduzierte Kosten, eine verlängerte Nutzungsdauer und eine erhöhte Verfügbarkeit, wodurch dem Zeit- und Kostendruck infolge des steigenden Verkehrsaufkommens begegnet werden kann. Der Vortrag befasst sich mit entsprechenden Bewertungswerkzeugen auf Basis netzweit verfügbarer Daten. Neben technischen Details zur Zustandsüberwachung werden Strategien zur Beseitigung typischer Ursachen schlechter Gleislagequalität vorgestellt und hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit verglichen.
Session
Fahrweginstandhaltung zufolge kurz-, mittel- und langwelliger Effekte als Optimierungspotenzial für das System Eisenbahn
Topic: Infrastruktur